DER LAHN-DILL-KREIS INFORMIERT

Menschen mit Beeinträchtigung erfolgreich integrieren

Offenheit, Zuverlässigkeit und Engagement – für Dirk Müller, den technischen Betriebsleiter der Solmser Kunststofftechnik GmbH, kurz: SKT, sind das die wesentlichen Faktoren im Team, um gemeinsam den Erfolg eines Unternehmens sicherzustellen. „Wir schauen auf die Ressourcen, die ein Mensch mitbringt, nicht auf dessen Defizite“, sagt Müller. Der Betriebsleiter hat nun zwei junge Menschen mit Beeinträchtigung eingestellt. Dafür hat er jetzt den „Zukunftspreis für Diversität im Arbeitsleben“ erhalten.

Die Solmser Kunststofftechnik GmbH ist das zweite Unternehmen im Lahn-Dill-Kreis, das für sein Engagement in der Beschäftigung von Schwerbehinderten gewürdigt wird. Der Solmser Bürgermeister Frank Inderthal freute sich ebenfalls über die Auszeichnung, die als wichtiges Zeichen zur Förderung von Inklusion und Chancengleichheit beitrage. „Wir möchten zeigen, dass es möglich ist, Menschen mit Schwerbehinderung ins Arbeitsumfeld zu integrieren und damit vor allem auch deutlich machen, dass eine Beeinträchtigung auch eine wertvolle Ressource für den Arbeitsmarkt darstellt,“ schließt Müller ab.

Preis würdigt Chancen für Menschen mit Behinderung

Die Auszeichnung „Teilhabechampion des Monats“ würdigt Unternehmen, die ganz still und selbstverständlich Menschen mit einer Schwerbehinderung beschäftigen. Damit tragen sie aktiv dazu bei, eine Arbeitsumgebung zu schaffen, in der Menschen, unabhängig von der Art oder Schwere ihrer Behinderung, gleiche Chancen und Wertschätzung erfahren. Die Jury freut sich über Vorschläge zu Firmen, die sich in ausgezeichneter Weise dem Thema Teilhabe widmen. Vorschläge, Fragen oder Anmerkungen können an teilhabechampion@lahn-dill-kreis.de gesendet werden. Wer „Teilhabechampion des Monats“ wird, entscheiden die Wirtschaftsförderung und die Behindertenbeauftragte des Lahn-Dill-Kreises, Susanne Eiben, Monika Mundt von der Einheitlichen Ansprechstelle für Arbeitgeber (EAA) sowie der Inklusionsberater der Handwerkskammer Wiesbaden, Johannes Krätzer, gemeinsam. Die Kriterien dafür sind:

  • Vielfaltsförderung – Welche Maßnahmen und Programme zur Unterstützung und Förderung von Vielfalt am Arbeitsplatz sind implementiert?
  • Inklusive Unternehmenskultur: Wird eine Unternehmenskultur geschaffen, die Offenheit, Toleranz sowie Respekt fördert und in der sich Mitarbeitende in ihrer Einzigartigkeit geschätzt fühlen?
  • Gleiche Chancen: Wird gewährleistet, dass alle Mitarbeitenden, unabhängig von ihren individuellen Merkmalen, gleiche berufliche Chancen haben?
  • Innovative Ansätze: Werden innovative Strategien entwickelt und umgesetzt, um Vielfalt in die Unternehmensstrategie und -praktiken zu integrieren?
Der Angestellte Patrick Stahl montiert Kunststoffteile.

Die „Teilhabechampions des Monats“ werden mit einer Urkunde geehrt und erhalten ein „Gütesiegel“, das sie öffentlichkeitswirksam und medial einsetzen dürfen. Der Preis soll die Wahrnehmung des Unternehmens als Vorreiter in Sachen Vielfalt und Inklusion in der Arbeitswelt fördern. „Teilhabechampion des Monats“ zu sein, ist somit eine besondere Anerkennung für Betriebe und Institutionen, die sich aktiv für eine bessere, inklusivere und vielfältigere Zukunft am Arbeitsplatz einsetzen.

Förderung für Mitarbeitende mit Schwerbehinderung

Eine Förderung des sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatzes erfolgt über das Kommunale Jobcenter in Form eines Eingliederungszuschusses. Das Integrationsamt übernimmt in diesem Fall neben der sogenannten „HePAS-Prämie“ (Hessisches Perspektivprogramm zur Verbesserung der Arbeitsmarktchancen schwerbehinderter Menschen) die Ausstattung des neugeschaffenen Arbeitsplatzes in großen Teilen. Detaillierte Informationen dazu finden Interessierte unter https://soziales.hessen.de/Menschen-mit-Behinderungen/Arbeitsmarkt/HePAS und unter https://verwaltungsportal.hessen.de/buerger?pv_lage=1000000&suche=Inklusion.