BUND Hessen, HessenForst, Gemeinde Hohenahr informieren

Ein neuer Waldrand für die Gemeinde Hohenahr

Frankfurt/Wetzlar/Hohenahr. Das Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ wird konkret. Der hessische Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Gemeinde Hohenahr pflanzten gemeinsam rund 350 Bäume und Sträucher. Im Gemeindewald wächst nun ein neuer artenreicher Waldrand. Dieser schafft langfristig neue Lebensräume für die Wildkatze und schützt gleichzeitig den Wald.

Am Freitag, den 15. Dezember 2023, begannen unter der Anleitung von Revierförster Reimund Bender und Vorarbeiter Andreas Bader die ersten Pflanzarbeiten. „Den neuen Waldrand bauen wir aus heimischen standortgerechten Laubsträuchern wie Weißdorn, Hundsrose und Haselnuss auf. In den hinteren Pflanzreihen kommen kleine Bäume wie Feldahorn und Eberesche dazu. Für die Wildkatze und andere Tierarten belassen wir in den angrenzenden Waldflächen Totholzhaufen als Versteckplätze und Lebensraumstrukturen“, erklärt Andrea Malkmus, Projektmitarbeiterin beim BUND Hessen. Wolfgang Panz, der Erste Beigeordnete der Gemeinde Hohenahr, pflanzte den ersten Strauch. „Wir als Gemeinde freuen uns, beim Projekt mitzuwirken. Mit der Pflanzung dieses artenreichen, stufigen Waldrands östlich des Naturschutzgebiets „Erdaer Brühl“ fördern wir nicht nur die Wildkatze, sondern auch einen standortgerechten Wald“, freut sich Panz.

Mit der Wildkatze profitieren viele andere Tier- und Pflanzenarten von der neu entstehenden Strukturvielfalt. „Die Wildkatze nimmt solche Saumstrukturen an der Grenze zwischen Wald und Offenland gern an als Tageseinstand und gedeckten Bewegungskorridor, gelegentlich auch als Platz für das Geheck“, erläutert Johannes Volkmar als Funktionsmitarbeiter für den Naturschutz im Forstamt Wetzlar. Gleichzeitig schützt der Waldrand den dahinter entstehenden Wald vor stürmischen Winden und zu starker Austrocknung. Die Fläche war einst ein Fichtenwald. Die Bäume starben aufgrund von Trockenheit und damit verbundenem Borkenkäferbefall ab. Seit der Entfernung der abgestorbenen Bäume war die Fläche kahl und offen. Jetzt soll hier ein standortgerechter Wald entstehen. Eine Wiederbewaldung dieser Freiflächen soll zeitnah erfolgen. Der BUND wird in Zukunft gemeinsam mit den Projektpartner*innen und mit Unterstützung von HessenForst, Kommunen und Privatwaldbesitzenden weitere Maßnahmen zur Förderung der Wildkatze im Lahn-Dill-Bergland planen und umsetzen. Waldbesitzende, die Interesse an der Mitwirkung haben, können sich bei Andrea Malkmus vom BUND Hessen melden: andrea.malkmus@bund-hessen.de

Das Projekt wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert. Das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ist Co-Förderer des Vorhabens. Der BUND Hessen arbeitet bei der Umsetzung eng mit seinen Partnern HessenForst, Regierungspräsidium Gießen und Naturpark Lahn-Dill-Bergland zusammen. Ziel ist es, die Wiederausbreitung der Wildkatze zu unterstützen und gleichzeitig Wälder als artenreiche und klimarobuste Lebensräume zu gestalten.

Mehr zum Projekt unter www.bund-hessen.de/wildkatzenwaelder 

Kontakt:

Susanne Steib, Projektleitung „Wildkatzenwälder von morgen“ in Hessen, susanne.steib@bund-hessen.de oder 069 677 376 43

Andrea Malkmus, Mitarbeiterin im Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ in Hessen, andrea.malkmus@bund-hessen.de oder 0176 60 40 4661