Der Lahn-Dill-Kreis informiert
Verwaltungsstab und Führungs- und Katastrophenschutzstab im Lahn-Dill-Kreis üben den Ernstfall
Wie gut funktioniert die Koordination im Lahn-Dill-Kreis, wenn mehrere Krisen gleichzeitig eintreten? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer zweitägigen Stabsübung, die der Verwaltungsstab und der Führungs- und Katastrophenschutzstab des Lahn-Dill-Kreises am 13. und 14. Juni 2025 gemeinsam durchführten. Ziel der Übung war es, Abläufe und Entscheidungswege im Krisenfall realitätsnah zu proben und zu verbessern. Die Übung wurde von der externen Firma LÜLF+ entwickelt und stellte die Einsatzkräfte sowie die Stabsmitglieder vor ein forderndes und dynamisches Szenario, das den Ernstfall realistisch abbildete.
Das Übungsszenario begann mit einem schweren Starkregenereignis, das innerhalb kurzer Zeit zu Überschwemmungen in mehreren Ortschaften des Lahn-Dill-Kreises führte. Noch während erste Maßnahmen zur Schadensbewältigung eingeleitet wurden, kam es infolge eines Blitzschlags zu einem großflächigen Stromausfall in mehreren betroffenen Gemeinden. Die Lage spitzte sich weiter zu, als ein Damm durch die anhaltenden Wassermassen zu brechen drohte und eine sofortige Evakuierung des angrenzenden Gebietes notwendig wurde. Als zusätzliche Herausforderung wurde im weiteren Verlauf des Szenarios eine Weltkriegsbombe freigelegt, die durch die Überschwemmungen an die Oberfläche gespült wurde. Auch hier mussten schnelle Entscheidungen zur Evakuierung und Zusammenarbeit mit dem Kampfmittelräumdienst getroffen werden. Zwischenzeitlich galt es den Katastrophenfall festzustellen.

Während der gesamten Übung koordinierte der Verwaltungsstab zusammen mit dem Katastrophenschutzstab die Geschehnisse, entsandte Einsatzkräfte, stimmte sich fiktiv eng mit den Verwaltungsstäben der Städte und Gemeinden ab und traf wichtige Entscheidungen über Evakuierungsgebiete, verfügbare Notunterkünfte und den gezielten Ressourceneinsatz. Auch die Absicherung der finanziellen Mittel und die Organisation der logistischen Abläufe wurden bereits während des laufenden Übungsszenarios aktiv mitgedacht und gelöst.
„Solche realitätsnahen Übungen sind für uns im Lahn-Dill-Kreis unverzichtbar, um im Ernstfall strukturiert, schnell und koordiniert handeln zu können. Die Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Ebenen hat in der Übung sehr gut funktioniert“, betonte Landrat Carsten Braun. „Das heutige Szenario hat verdeutlicht, wie wichtig die Abstimmung zwischen dem Kreis, den Städten und Gemeinden sowie den operativen Kräften vor Ort ist.“

Die Ergebnisse der Übung werden nun systematisch ausgewertet, um die Abläufe weiter zu optimieren und die Einsatzbereitschaft des Lahn-Dill-Kreises kontinuierlich zu stärken.