Der Lahn-Dill-Kreis informiert
„Digitalisierung ist keine Frage der Großstadt“
Der Glasfaserausbau im Lahn-Dill-Kreis geht in die nächste Runde: Für den nördlichen Teil des Landkreises stellt das Land Hessen rund 47 Millionen Euro zur Verfügung. Gemeinsam mit Bundesmitteln und dem Eigenanteil der Kommunen fließen so insgesamt rund 117 Millionen Euro in die digitale Infrastruktur vor Ort. Den Förderbescheid überreichte Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus am 23. Juni 2025 an Landrat Carsten Braun in Driedorf-Seilhofen – einem der kleinsten Ortsteile im Kreisgebiet.
„Die heutige Bescheidübergabe ist ein weiteres starkes Signal für den ländlichen Raum“, sagte Braun. „Digitalisierung und der dafür notwendige Ausbau der Gigabitnetze ist keine Frage der Großstadt, sondern eine Frage von gleichwertigen Lebensverhältnissen, und genau daran arbeiten wir auch in Zukunft gemeinsam.“
Bereits im Frühjahr 2024 hatte der südliche Teil des Landkreises eine Landesförderung in Höhe von über 56 Millionen Euro erhalten. Damit steigt die Gesamtförderung für den

Glasfaserausbau im Lahn-Dill-Kreis auf nahezu eine Viertelmilliarde Euro. Diese Mittel dienen ausschließlich dazu, rund 27.000 Adressen anzuschließen, die beim eigenwirtschaftlichen Ausbau durch den Markt nicht berücksichtigt wurden.
Über 13.000 Adressen im nördlichen Kreisgebiet profitieren
Mit dem neuen Förderbescheid sollen in den nächsten Jahren mehr als 13.000 Adressen im nördlichen Lahn-Dill-Kreis ans Glasfasernetz angeschlossen werden. Finanziert wird das Projekt über das Bundesprogramm „Gigabitförderung 2.0“, das speziell Regionen unterstützt, die der Markt nicht vollständig ausbaut. Der Bund trägt dabei 50 Prozent der Kosten, das Land Hessen 40 Prozent und die Kommunen müssen die restlichen 10 Prozent aufbringen.

„Eine verlässliche und leistungsfähige Internetanbindung gehört heute zur grundlegenden Infrastruktur – für Familien, Betriebe und öffentliche Einrichtungen gleichermaßen. Dafür haben wir mit allen Städten und Gemeinden schon 2011 die Kommunale Arbeitsgemeinschaft lahn-dill-breitband gegründet, die mit Hilfe der Fördergeber bis heute dafür gesorgt hat, dass wir kreisweit gute Datengeschwindigkeiten haben. Was nun noch fehlt, ist Glasfaser bis in jedes Haus. Daran arbeiten wir“, betonte Landrat Braun bei der Bescheidübergabe.
Ausbau für die Zukunft
Ende 2024 verfügten laut Gigabit-Grundbuch erst rund 17 Prozent der Haushalte im Lahn-Dill-Kreis über einen Glasfaseranschluss. Diese Zahl wird sich durch die neuen Ausbauprojekte in den kommenden Jahren deutlich erhöhen. Bis 2030 sollen im gesamten Lahn-Dill-Kreis Glasfaseranschlüsse zur Verfügung stehen.