Der Lahn-Dill-Kreis informiert
Mensch und Tier vor Hitze schützen
Die aktuelle Hitzewelle mit Temperaturen weit über 30 Grad birgt gesundheitliche Risiken. Besonders belastend ist die Hitze für ältere und pflegebedürftige Menschen, für Kinder sowie für alle, die körperlich arbeiten. Auch Tiere leiden unter den hohen Temperaturen. Gesundheitsamt und Veterinäramt des Lahn-Dill-Kreises raten, die Hitzegefahr nicht zu unterschätzen und geben praktische Tipps zum Schutz.
Gesund bleiben bei Hitze: Worauf jetzt zu achten ist
Extreme Hitze kann zu Erschöpfung, Kreislaufproblemen oder sogar lebensbedrohlichen Zuständen wie einem Hitzschlag führen. Besonders gefährdet sind Menschen mit Vorerkrankungen und ältere Personen, die ihr Durstgefühl oft nicht mehr wahrnehmen. Auch manche Medikamente wie Blutdrucksenker oder Entwässerungsmittel können in Verbindung mit Hitze kritisch wirken.
Das Kreis-Gesundheitsamt empfiehlt:
- Morgens und nachts lüften, tagsüber Fenster schließen und Räume abdunkeln,
- körperliche Anstrengung möglichst vermeiden oder auf die kühleren Tageszeiten verlegen,
- luftige Kleidung tragen und regelmäßig Wasser oder ungesüßten Tee trinken, mindestens zwei Liter pro Tag,
- Alkohol und stark gekühlte Getränke meiden,
- bei Warnsignalen wie Schwindel, Hitzegefühl oder Unwohlsein frühzeitig reagieren.
Ein Hitzschlag kann an trockener, heißer Haut (kein Schwitzen mehr), starken Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit oder Erbrechen sowie Verwirrtheit oder Halluzinationen festgestellt werden. Auch können Muskelkrämpfe oder Koordinationsprobleme auftreten. In schweren Fällen kann ein Hitzschlag zu Bewusstlosigkeit oder Krampfanfällen führen. Wer diese Symptome bei einem Menschen feststellt, sollte umgehend über den Notruf 112 ärztliche Hilfe einholen, die Person in den Schatten oder in einen kühlen Raum bringen sowie die Kleidung lockern oder entfernen, um die Wärmeabgabe zu erleichtern. Der Körper sollte weiter besonders an Kopf, Nacken und Achseln gekühlt werden, zum Beispiel mit feuchten Tüchern. Es sollte kein Eis direkt auf die Haut gegeben werden. Die Beine der betroffenen Person sollten nach Möglichkeit hochgelagert werden, um den Kreislauf zu stabilisieren. Ist die Person bei Bewusstsein, sollte man ihr kleine Schlucke Wasser anbieten – jedoch keine eiskalten Getränke.
Auch Vierbeiner brauchen Schutz
Hunde, Katzen, Kleintiere oder Weidetiere kommen mit großer Hitze oft schlecht zurecht. Besonders gefährlich ist es, wenn sie in geparkten Autos zurückgelassen werden. Auch bei geöffnetem Fenster steigt die Temperatur im Inneren in kurzer Zeit auf über 50 Grad. Das kann tödlich enden. Wer ein eingeschlossenes Tier in einem Auto vorfindet und die Besitzerin beziehungsweise den Besitzer nicht auffindet, sollte die Polizei kontaktieren
Das Kreis-Veterinäramt empfiehlt
- immer ausreichend frisches Wasser bereitstellen,
- Rückzugsmöglichkeiten im Schatten schaffen,
- Spaziergänge mit Hunden möglichst früh morgens oder abends planen,
- Stalltiere vor direkter Sonne schützen und gegebenenfalls durch feuchte Tücher oder Ventilation kühlen.
Hitzeportal liefert online Informationen
Mit dem digitalen Hitzeportal unterstützt der Lahn-Dill-Kreis Pflegeeinrichtungen, Kommunen, Kitas, Schulen und alle anderen Interessierten beim Hitzeschutz. Der integrierte Hitzeaktionsplan bietet Checklisten, Hinweise für gefährdete Gruppen und konkrete Empfehlungen, auch für Kommunen, die eigene Maßnahmen entwickeln wollen. Das Portal ist online erreichbar unter: www.lahn-dill-kreis.de/hitzeportal