Der Lahn-Dill-Kreis informiert

Maßnahme gegen die Afrikanische Schweinepest: Zaunbau im Lahn-Dill-Kreis startet

Das Land Hessen beginnt zeitnah mit dem Bau eines Elektrozauns (E-Zaun) im Lahn-Dill-Kreis, um einer Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) vorzubeugen. Der Zaunbau im Lahn-Dill-Kreis startet auf der Höhe von Eschenburg-Roth an der B 253 und schließt somit nahtlos an die bereits fertiggestellte Zauntrasse im Landkreis Marburg-Biedenkopf an. Im Verlauf führt der E-Zaun entlang von Straßen oder befestigten Radwegen bis an die Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen bei Haiger. Das Kreis-Veterinäramt gibt wichtige Hinweise zum Elektrozaun für die Bürgerinnen und Bürger.

Der Elektrozaun soll eine Barriere für Wildschweine darstellen und somit das Risiko der ASP-Ausbreitung minimieren, indem der Zug der Wildschweinrotten eingedämmt wird. Das Hessische Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt koordiniert die Maßnahme gemeinsam mit den Veterinärämtern der Mittelhessischen Landkreise. „Der Schutz unserer heimischen Wild- und Hausschweinbestände hat eine hohe Priorität für uns. Mit dem zügigen Aufbau des Zauns im Lahn-Dill-Kreis setzen wir die hessischen Maßnahmen gegen die Afrikanische Schweinepest gemeinschaftlich und konsequent fort“, betont Frank-Inderthal, Erster Kreisbeigeordneter und Dezernent für den Bereich Veterinärwesen und Verbraucherschutz.

Wie läuft der Zaunbau ab?
Verwendet wird zunächst ein mobiler Elektrozaun mit entsprechenden Stromgeräten, der im nördlichen Lahn-Dill-Kreis eine Abgrenzung nach Nordrhein-Westfalen (NRW) aufbauen soll. Der Verlauf der Zauntrasse des Elektrozauns wurde in den vergangenen Wochen mit dem Lahn-Dill-Kreis, dem Regierungspräsidium Gießen sowie einer Expertengruppe aus unterschiedlichen Institutionen und Fachbereichen, wie Forstwirtschaft, Naturschutz, Jagdwesen sowie mit den betroffenen Kommunen engmaschig abgestimmt. Der Elektrozaun soll nun schnell errichtet werden, um eine erste Barriere für Wildschweine in Richtung NRW aufzubauen.

Der E-Zaun wird an der B 253 auf der Höhe von Eschenburg-Roth nahtlos an die Zauntrasse von Marburg-Biedenkopf anschließen. Im Verlauf führt der E-Zaun entlang der B 253 und entlang von befestigten Radwegen bis hin zum Kreisel hinter Dillenburg-Frohnhausen. Von hier aus führt die Zauntrasse entlang der K 50 über Manderbach und Sechshelden bis nach Haiger. Im Bereich Haiger führt die Zauntrasse entlang von Radwegen und an der L 3044 und der K 43 bis nach Haigerseelbach. Von hier aus führt der Zaun über die K 43, die B 277 und die B 54 auf die Kalteiche und endet dort an der Landesgrenze zu NRW.

Es wird mit einer Baugeschwindigkeit von drei bis fünf Kilometern pro Tag gerechnet, sodass der Zaunbau schnell abgeschlossen werden kann. Bewohnte Gebiete werden beim Bau der Zauntrasse ausgelassen. An den Kreuzungspunkten der Wege soll die Durchgängigkeit für den Fuß- und Radverkehr sowie vor allem für die landwirtschaftliche Nutzung erhalten bleiben. Um jedoch eine möglichst effektive Abgrenzung zu gewährleisten, werden die Zaunelemente an diesen Stellen trichterförmig in die einmündenden Wege hinein verlängert. So wird die Öffnung bewusst auf ein Mindestmaß reduziert, ohne die Wegnutzung wesentlich einzuschränken. Langfristig soll der E-Zaun durch einen Festzaun ersetzt werden. Während der Aufbau durch das Land Hessen erfolgt, ist der Lahn-Dill-Kreis mittelfristig für die Überwachung und Wartung des Zaunes zuständig.

Wichtiger Hinweis:

Der E-Zaun verfügt über eine höhere Stromversorgung als ein üblicher Weidezaun. Er sollte generell nicht angefasst oder bewegt werden. Auch Hunde und andere Haustiere sollten in der Nähe des Zauns unbedingt angeleint werden.

Weitere Informationen:

Informationen zur Afrikanischen Schweinepest, dem Vorgehen beim Fund eines toten Wildschweins sowie Antworten auf häufige Fragen finden Interessierte unter www.lahn-dill-kreis.de/asp. Außerdem hat der Lahn-Dill-Kreis ein Bürgertelefon für Fragen und Anliegen in Bezug auf die ASP eingerichtet. Das Bürgertelefon ist montags bis donnerstags von 8 bis 12 Uhr und von 13 bis 15 Uhr sowie freitags von 8 bis 13 Uhr unter der Rufnummer 06441 407-8010 erreichbar.

Hintergrund: Afrikanische Schweinepest

Die Afrikanische Schweinepest ist für den Menschen ungefährlich. Sie kann aber für Wild- und Hausschweine tödlich sein und wirtschaftlich erhebliche Folgen haben. Im Landkreis Olpe wurden im Juni 2025 mehrere Wildschweinkadaver positiv auf die Afrikanische Schweinepest getestet. Um einer Ausbreitung in Mittelhessen entgegenzuwirken, bereitet der Lahn-Dill-Kreis in Abstimmung mit den Nachbarlandkreisen Marburg-Biedenkopf und Waldeck-Frankenberg sowie mit den Regierungspräsidien Gießen und Darmstadt aktuell Präventivmaßnahmen vor.