Der Lahn-Dill-Kreis informiert

   Afrikanische Schweinepest: Was tun, wenn man ein totes Wildschwein im Wald findet?

Was tun, wenn man im Wald ein totes Wildschwein findet? Um aktuell einer Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) entgegenzuwirken, ist es wichtig, bestimmte Hygienemaßnahmen einzuhalten, wenn man beim Spazieren, der Pilzsuche, der Jagd oder anderen Aktivitäten im Wald tierische Überreste findet. Das Veterinäramt des Lahn-Dill-Kreises gibt wichtige Hinweise zum Verhalten bei einem sogenannten Kadaverfund.

Nicht anfassen, Abstand halten, nicht eigenmächtig entsorgen
Wer einen Kadaver beziehungsweise tierische Überreste findet, sollte diese keinesfalls mit bloßen Händen anfassen. Kinder und (Haus-)Tiere sollten unbedingt vom Fundort ferngehalten werden, um Kontakt mit dem toten Tier zu vermeiden. Sollte Unsicherheit bestehen, ob es sich um einen Wildschweinkadaver handelt, ist eine Berührung dennoch zu vermeiden. Diese Maßnahmen sind wichtig, um eine Kontamination des Fundortes und ein Weiterverschleppen der Afrikanischen Schweinpest in den Waldgebieten zu verhindern. Die Bergung, Probenentnahme sowie weitere Maßnahmen sollen ausschließlich durch autorisierte Fachkräfte erfolgen.

Fund melden – möglichst mit Standortangabe
Den Fund eines Tierkadavers können Bürgerinnen und Bürger einfach per WhatsApp-Nachricht an das Kreis- Veterinäramt melden. Ideal ist hierbei, wenn der Fundort möglichst genau beschrieben werden kann, Fotos mitgesendet und im besten Fall sogar Geodaten (Koordinaten im Dezimalsystem) übermittelt werden können. Auch das übliche Setzen eines Standortes auf dem Smartphone bietet eine gute Möglichkeit, um GPS-Daten zu übermitteln. „Die Übermittlung detaillierter Informationen zu einem Fundort oder sogar GPS-Daten hilft uns sehr bei der Kadaversuche“, betont Giuseppe Bosco, Leiter des Kreis-Veterinäramts. Befindet sich der Tierkörper auf einem Privatgrundstück, können sich die Eigentümerinnen beziehungsweise Eigentümer ebenfalls direkt an das Veterinäramt des Kreises wenden. Die Mobilfunknummer für Fundmeldung lautet: 0151 15508285. Außerdem können Funde per E-Mail an ASP@lahn-dill-kreis.de gemeldet werden.

Aktuelles Suchgebiet

Aktuell übernimmt das Land Hessen die Kadaversuche in den Landkreisen Marburg-Biedenkopf, Waldeck-Frankenberg sowie im Lahn-Dill-Kreis. Die Gebiete zur Landesgrenze nach Nordrhein-Westfalen werden hierbei systematisch nach Wildschweinkadavern abgesucht. Die Suchen erfolgen dabei in einem sogenannten Schachbrettmuster, um das Gebiet flächendeckend und effizient kontrollieren zu können. Aktuell betrifft die Suche Waldgebiete in den Gemeinden Dietzhölztal und Eschenburg sowie Waldgebiete im Gebiet der Stadt Haiger. Die Suchgebiete werden dabei tagesaktuell und lageabhängig angepasst. Betroffene Jägerinnen und Jäger werden rechtzeitig vom Kreis-Veterinäramt informiert.

Einen Überblick zur Afrikanischen Schweinepest sowie Antworten auf häufige Fragen finden Interessierte unter www.lahn-dill-kreis.de/asp.

Hintergrund: Afrikanische Schweinepest

Im Landkreis Olpe wurden im Juni 2025 mehrere Wildschweinkadaver positiv auf die Afrikanische Schweinepest getestet. Um einer Ausbreitung im Lahn-Dill-Kreis entgegenzuwirken, bereitet der Landkreis in Abstimmung mit den Nachbarlandkreisen Marburg-Biedenkopf und Waldeck-Frankenberg sowie mit den Regierungspräsidien Gießen und Darmstadt aktuell Präventivmaßnahmen vor. Die ASP ist für den Menschen ungefährlich. Sie kann aber für Wild- und Hausschweine tödlich sein und wirtschaftlich erhebliche Folgen haben. Die Kreisverwaltung bittet daher um Aufmerksamkeit.