Der Lahn-Dill-Kreis informiert

Afrikanische Schweinepest: So laufen Kadaversuche und -bergung ab

Im Lahn-Dill-Kreis haben in dieser Woche die geplanten Such- und Bergungsaktionen nach verendeten Wildschweinen begonnen. Ziel ist es, eine weitere Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) konsequent zu verhindern. Während das Land Hessen die Suche nach Kadavern organisiert, kümmert sich der Lahn-Dill-Kreis um deren sichere Bergung und Entsorgung.

Kadaversuche in gefährdeten Gebieten

Seit Donnerstag, 26. Juni 2025, sind im Kreisgebiet speziell ausgebildete Suchteams des Landes Hessen unterwegs. Sie arbeiten mit Kadaversuchhunden und Wärmebildkameras und durchkämmen gezielt Waldränder, Suhlen, Wildwechsel und andere Orte, an denen sich Wildschweine häufig aufhalten. Die Flächen werden dabei nach einem festgelegten Raster abgesucht, um möglichst keine Fundstellen zu übersehen.

 

Werden Wildtierüberreste entdeckt, sichern die Teams den Fundort und dokumentieren ihn mit Fotos und Geokoordinaten. Diese Informationen werden direkt an das Veterinäramt des Lahn-Dill-Kreises weitergeleitet, das dann die Bergeteams alarmiert. Damit eine Einschleppung des Virus über Fahrzeuge oder Ausrüstung verhindert wird, steht für die Suchteams ein extra eingerichteter Desinfektionspunkt zur Verfügung.

Bergeteams übernehmen fachgerechte Entsorgung

Die eigentliche Bergung der Kadaver übernehmen acht speziell geschulte Bergeteams mit je zwei Personen des Lahn-Dill-Kreises. Sie sind mit Schutzanzügen, Desinfektionsmitteln, Wildwannen und dem nötigen Dokumentationsmaterial ausgestattet. Da tote Wildschweine große Mengen des Virus‘ enthalten können, gelten bei der Bergung strenge Hygienevorgaben. Eine Verbreitung über Kleidung, Fahrzeuge oder Geräte soll somit verhindert werden.

Bereits bei der Anfahrt achten die Teams darauf, den Fundort möglichst nicht zu verunreinigen. Am Einsatzort tragen sie Schutzkleidung und halten sich strikt an das sogenannte Schwarz-Weiß-Prinzip: Dabei werden kontaminierte und saubere Bereiche klar voneinander getrennt.

Zunächst wird das nötige Material bereitgelegt, etwa Probenröhrchen, eine Wildwanne und Desinfektionsmittel. Dann wird der Kadaver zunächst gekennzeichnet und fotografisch dokumentiert. Anschließend werden Proben genommen, zum Beispiel von Knochenmaterial sowie gegebenenfalls Blutproben. Die Proben werden dann zur Testung auf ASP ins Labor gesendet sowie für weitere Untersuchungen verwendet. Zum Schluss wird der Kadaverfund in einem speziellen Plastiksack verpackt und abtransportiert.

Anschließend desinfizieren die Teams ihre Ausrüstung und den Fundort. Die Schutzkleidung wird nach einem festen Ablauf abgelegt, gegebenenfalls kontaminierte Gegenstände werden fachgerecht entsorgt oder zur Reinigung gebracht.

Die Kadaver werden zum Abschluss im Kadaversammelpunkt (KaSaPu) in Eschenburg gelagert, bevor sie von der Tierkörperbeseitigungsanstalt (TKBA) und entsorgt werden.